„Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Diese alte Binsenwahrheit aus Kindheitstagen halt mir bis heute noch in den Ohren - denn als kleine Schwester eines um Jahre älteren Bruder hörte ich diese mehr als genug. Mittlerweile halte ich nicht mehr viel vom „Indianertum“, sondern bin bekennender „Softie“. Das betrifft aufgeschürfte Knie genauso wie Unverträglichkeiten. Gott sei Dank gibt es für Letzteres mittlerweile die ein oder andere Abhilfe. Eine mögliche Erleichterung für alle Milchzucker-Geplagte möchte ich heute vorstellen.
Problemzone Laktase
„Laktase“ - so heißt das Enzym, an dem es milchzuckerunverträglichen Menschen im Darm mangelt. Dieses macht aus Milchzucker (Laktose) „Kleinholz“ - sprich: spaltet diesen „Zweifachzucker“ in seine Einzelteile „Glukose“ und „Galaktose“. Erst diese „Einzelzucker“ können in weiterer Folge ungehindert in den Körper aufgenommen werden.
Gerade dieser eine enzymatische Schritt ist bei vielen unter uns gestört - Unverträglichkeitsreaktionen inklusive. Hatte man früher keine andere Wahl, als den Konsum von laktosehaltigen Produkten auf ein Minimum zu beschränken, gibt es mittlerweile Präparate am Markt, die Mutter Natur nachhelfen. Diese enthalten das milchzuckerspaltende Enzym Laktase und gleichen, direkt vor einer Mahlzeit eingenommen, den körpereigenen Enzym-Mangel aus.
1966…
…im Jahr in dem Udo Jürgens den Song Contest Sieg nach Österreich heimholte, wurde zum ersten Mal die bislang unbekannte Einheit „FCC“ publiziert. Diese Abkürzung ist häufig auf Laktase-Tabletten zu finden und steht für „Food Chemical Codex“.
200 FCC Laktase spalten unter Laborbedingungen 1 g Laktose. In der Praxis kann man dieses Wissen in einer Schlussrechnung aber leider nicht eins zu ein ummünzen. Unser Körper ist einfach kein „Reagenzglas“ - zu viele Faktoren beeinflussen die Laktaseaktivität bzw. -effiktivtät. So wird zum einen das Enzym vom sauren Milieu im Magen deaktiviert, zum anderen spielt auch die Lagerung (Temperatur, Aufbewahrungsdauer…) bei der Enzymaktivität eine Rolle. Ebenso der Einnahmezeitpunkt und die Zusammensetzung des Nahrungsbreis nehmen Einfluss. Ergo ist eine genaue Angabe bzw. ein exaktes Ausrechnen, wie viel FCC man benötigt, nicht möglich. Man nimmt aber an, dass etwa 1000-1500 FCC für 1 g Milchzucker notwendig ist bzw. 6000 - 14000 FCC für eine durchschnittliche Mahlzeit.
Laktasepräparate - was sollte man noch wissen?
* Stichwort Qualität:
Du bist, was du isst. Ganz gemäß dem Motto bin ich bekennende Anhängerin möglichst reiner Produkten - das gilt für Lebensmittel genauso wie für Nahrungsergänzungen. Wer so wie ich auf unnötige Zusatzstoffe verzichten möchte, kann zu zusatzstofffreie Laktasepräparate greifen. Diese qualitativ hochwertigen, meist höherpreisigen Produkte verfügen häufig auch über eine höhere Enzymaktivität - d.h. sie sind bei geringerer Dosierung wirksamer. Wer genau hinschaut - nämlich auf die enthaltenen FCC-Einheiten - wird merken, dass sich unter diesem Aspekt der Preisvorteil günstigerer Produkte relativen kann.
* Stichwort Lagerung:
Besondere Vorsicht geboten ist bei der Lagerung der Präparate. Enzyme können v.a. Hitze nicht ab. Ein Strand-Besuch in der Badetasche oder eine Spritztour in einem aufgeheizten Auto kann die Enzymaktivität und in weiterer Folge die Wirkung sehr stark herabsetzen.
* Stichwort Einnahme:
Laktasepräparate sollten direkt vor einer Mahlzeit mit ausreichend Wasser eingenommen werden. Nur so kann das milchzuckerspaltende Enzym vor Ort sein, wenn es gebraucht wird.
* Stichwort Dosierung:
Laktase kann nicht überdosiert werden. Deshalb gilt, lieber zu viel einzunehmen, als zu wenig. Die richtige Dosierung ist ein Herantasten an den tatsächlichen Laktasebedarf. Dabei spielen die individuelle körpereigene Laktaseproduktion sowie der Laktosegehalt der Mahlzeit eine maßgebliche Rolle.
So viel für heute!
Ich wünsche euch eine schöne Restwoche - bis bald!
Euer Intoleranter Genießer
Referenzen
Ledochowski M (2014): Nahrungsmittelintoleranzen. Unverträglichkeiten erkennen und gut damit leben. Trias Verlag.
Vogelreuter A (2015): Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Laktose. Fruktose. Histamin. Gluten. S. Hirzel Verlag Stuttgart.
Husemann B (2012): Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen. Ratgeber für den Alltag. Nutritio Magazin Nr. 58/2012.
Wüthrich B (2008): Nahrungsmittelallergie versus Nahrungsmittelintoleranz. Definitionen, Diagnostik und Therapie. Gastroenterologie und Ernährung, Nr. 2. 2008.
http://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/laktoseintoleranz-informationen-symptome/behandlung-laktoseunvertraeglichkeit/laktase-produkte-enzym-fcc.html
Problemzone Laktase
„Laktase“ - so heißt das Enzym, an dem es milchzuckerunverträglichen Menschen im Darm mangelt. Dieses macht aus Milchzucker (Laktose) „Kleinholz“ - sprich: spaltet diesen „Zweifachzucker“ in seine Einzelteile „Glukose“ und „Galaktose“. Erst diese „Einzelzucker“ können in weiterer Folge ungehindert in den Körper aufgenommen werden.
Gerade dieser eine enzymatische Schritt ist bei vielen unter uns gestört - Unverträglichkeitsreaktionen inklusive. Hatte man früher keine andere Wahl, als den Konsum von laktosehaltigen Produkten auf ein Minimum zu beschränken, gibt es mittlerweile Präparate am Markt, die Mutter Natur nachhelfen. Diese enthalten das milchzuckerspaltende Enzym Laktase und gleichen, direkt vor einer Mahlzeit eingenommen, den körpereigenen Enzym-Mangel aus.
1966…
…im Jahr in dem Udo Jürgens den Song Contest Sieg nach Österreich heimholte, wurde zum ersten Mal die bislang unbekannte Einheit „FCC“ publiziert. Diese Abkürzung ist häufig auf Laktase-Tabletten zu finden und steht für „Food Chemical Codex“.
200 FCC Laktase spalten unter Laborbedingungen 1 g Laktose. In der Praxis kann man dieses Wissen in einer Schlussrechnung aber leider nicht eins zu ein ummünzen. Unser Körper ist einfach kein „Reagenzglas“ - zu viele Faktoren beeinflussen die Laktaseaktivität bzw. -effiktivtät. So wird zum einen das Enzym vom sauren Milieu im Magen deaktiviert, zum anderen spielt auch die Lagerung (Temperatur, Aufbewahrungsdauer…) bei der Enzymaktivität eine Rolle. Ebenso der Einnahmezeitpunkt und die Zusammensetzung des Nahrungsbreis nehmen Einfluss. Ergo ist eine genaue Angabe bzw. ein exaktes Ausrechnen, wie viel FCC man benötigt, nicht möglich. Man nimmt aber an, dass etwa 1000-1500 FCC für 1 g Milchzucker notwendig ist bzw. 6000 - 14000 FCC für eine durchschnittliche Mahlzeit.
Laktasepräparate - was sollte man noch wissen?
* Stichwort Qualität:
Du bist, was du isst. Ganz gemäß dem Motto bin ich bekennende Anhängerin möglichst reiner Produkten - das gilt für Lebensmittel genauso wie für Nahrungsergänzungen. Wer so wie ich auf unnötige Zusatzstoffe verzichten möchte, kann zu zusatzstofffreie Laktasepräparate greifen. Diese qualitativ hochwertigen, meist höherpreisigen Produkte verfügen häufig auch über eine höhere Enzymaktivität - d.h. sie sind bei geringerer Dosierung wirksamer. Wer genau hinschaut - nämlich auf die enthaltenen FCC-Einheiten - wird merken, dass sich unter diesem Aspekt der Preisvorteil günstigerer Produkte relativen kann.
* Stichwort Lagerung:
Besondere Vorsicht geboten ist bei der Lagerung der Präparate. Enzyme können v.a. Hitze nicht ab. Ein Strand-Besuch in der Badetasche oder eine Spritztour in einem aufgeheizten Auto kann die Enzymaktivität und in weiterer Folge die Wirkung sehr stark herabsetzen.
* Stichwort Einnahme:
Laktasepräparate sollten direkt vor einer Mahlzeit mit ausreichend Wasser eingenommen werden. Nur so kann das milchzuckerspaltende Enzym vor Ort sein, wenn es gebraucht wird.
* Stichwort Dosierung:
Laktase kann nicht überdosiert werden. Deshalb gilt, lieber zu viel einzunehmen, als zu wenig. Die richtige Dosierung ist ein Herantasten an den tatsächlichen Laktasebedarf. Dabei spielen die individuelle körpereigene Laktaseproduktion sowie der Laktosegehalt der Mahlzeit eine maßgebliche Rolle.
So viel für heute!
Ich wünsche euch eine schöne Restwoche - bis bald!
Euer Intoleranter Genießer
Referenzen
Ledochowski M (2014): Nahrungsmittelintoleranzen. Unverträglichkeiten erkennen und gut damit leben. Trias Verlag.
Vogelreuter A (2015): Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Laktose. Fruktose. Histamin. Gluten. S. Hirzel Verlag Stuttgart.
Husemann B (2012): Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen. Ratgeber für den Alltag. Nutritio Magazin Nr. 58/2012.
Wüthrich B (2008): Nahrungsmittelallergie versus Nahrungsmittelintoleranz. Definitionen, Diagnostik und Therapie. Gastroenterologie und Ernährung, Nr. 2. 2008.
http://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/laktoseintoleranz-informationen-symptome/behandlung-laktoseunvertraeglichkeit/laktase-produkte-enzym-fcc.html